Januar 30, 2025
größten Spinnen der Welt

Das sind die größten Spinnen der Welt

Spinnen lösen bei vielen Menschen eine Mischung aus Faszination und Beklemmung aus. Ihre Artenvielfalt, Anpassungsfähigkeit und oft beeindruckende Erscheinung machen sie zu einem der spannendsten Themen in der Welt der Tiere. Besonders großwüchsige Arten üben eine besondere Anziehungskraft aus – sie wecken Neugier und gelegentlich auch Ehrfurcht. Aber was bedeutet es eigentlich, wenn man von der „größten“ Spinne spricht? Ist es ihre Spannweite, ihr Gewicht oder vielleicht etwas ganz anderes? Im Folgenden lernst du die Rekordhalter unter den Spinnen kennen und erfährst, wie man ihre Größe richtig einordnet.

Wie misst man die Größe von Spinnen?

Bei Spinnen gibt es zwei Maße, die für ihre Größe herangezogen werden: die Körperlänge und die Beinspannweite. Die Körperlänge umfasst nur das eigentliche Vorder- und Hinterteil (Prosoma und Opisthosoma), ohne die Beine mit einzubeziehen. Die Beinspannweite hingegen beschreibt die Länge von der Spitze eines Beines bis zur Spitze des diagonal gegenüberliegenden Beines, wenn die Spinne ausgestreckt ist.

Beide Maße können stark variieren, selbst innerhalb derselben Art. Das liegt daran, dass Spinnen im Laufe ihres Lebens wachsen und bei jeder Häutung an Größe zulegen. Manche Arten beeindrucken vor allem durch ihren massiven Körper, während andere durch ihre langen, dünnen Beine auffallen. Wenn es um die „größte“ Spinne geht, kommt es also darauf an, welchen Aspekt man betrachtet: das Gewicht oder die Spannweite. In den meisten Fällen zieht man jedoch eine Kombination aus beiden heran, um ein umfassendes Bild zu erhalten.

Auch das Gewicht der Spinne kann eine Rolle spielen. Je schwerer die Spinne, desto größer und massiger ist ihr Körper, was für viele Menschen besser zur Einschätzung der wahren Größe beiträgt als die Körperlänge alleine. So wiegen unsere kleinen deutschen Spinnen oft nur den Bruchteil eines Gramms, während unser Rekordhalter, die Riesenvogelspinne, immerhin 170 Gramm auf die Waage bringt. So viel wie ein ausgewachsener Goldhamster!

Die größte Spinne der Welt: Riesenvogelspinne

Wenn es um Superlative im Reich der Spinnen geht, führt kein Weg an der Riesenvogelspinne vorbei. Genauer gesagt handelt es sich um die Art Theraphosa blondi, die als größte Spinne der Welt gilt. Mit einer Beinspannweite von bis zu 30 Zentimetern und einem Gewicht, das bis zu 170 Gramm erreichen kann, ist sie ein wahrer Gigant unter den Achtbeinern.

Porträt der Riesenvogelspinne (Theraphosa blondi)

Diese beeindruckende Spinne stammt aus den tropischen Regenwäldern Südamerikas, insbesondere in Regionen von Guyana, Suriname und Brasilien. Dort lebt sie in feuchten, bodennahen Bereichen und bewohnt selbst gegrabene Höhlen oder verlassene Tierbauten.

Der Körper dieser Art ist massiv und dicht behaart, wobei die Haare eine besondere Rolle spielen: Sie dienen nicht nur als Schutz vor Feinden, sondern können auch aktiv als Verteidigungsmechanismus eingesetzt werden. Bei Gefahr reibt die Spinne ihre Hinterbeine an ihrem Hinterleib, wodurch feine Brennhaare freigesetzt werden, die bei Angreifern, darunter auch Menschen, Haut- und Augenreizungen verursachen können.

Die größte Spinne der Welt: die Riesenvogelspinne (Theraphosa blondi)
Die größte Spinne der Welt: die Riesenvogelspinne (Theraphosa blondi)

Lebensweise der weltweit größten Spinne

Obwohl ihr Name anderes vermuten lässt, ernährt sich die Riesenvogelspinne nicht ausschließlich von Vögeln. Ihr Speiseplan umfasst hauptsächlich Insekten, Amphibien und gelegentlich kleine Säugetiere oder Reptilien. Der Name „Vogelspinne“ geht auf eine historische Beobachtung zurück, bei der ein Exemplar eine kleine Vogelart erbeutete – ein eher seltener Vorfall.

Ihre Größe, gepaart mit ihrer wehrhaften Natur, macht sie zu einer faszinierenden, aber auch respektgebietenden Art. In ihrer Heimat wird sie jedoch oft gefürchtet und bleibt für die meisten Menschen ein Tier, dem sie lieber aus dem Weg gehen.

Die größte Spinne in Europa: Südrussische Tarantel

Auch in Europa gibt es beeindruckende Spinnenarten, und die Südrussische Tarantel nimmt hier den Spitzenplatz ein. Diese Art, wissenschaftlich als Lycosa singoriensis bekannt, gehört zur Familie der Wolfsspinnen und ist vor allem für ihre Größe und ihr Verhalten berühmt.

Porträt der Südrussischen Tarantel (Lycosa singoriensis)

größte Spinnen in EuropaDie Südrussische Tarantel kommt vor allem in den Steppen Osteuropas und Asiens vor, mit einem Verbreitungsgebiet, das sich von Ungarn über die Ukraine bis nach Kasachstan erstreckt. Sie lebt in selbst gegrabenen Höhlen, die bis zu 50 Zentimeter tief sein können. Diese dienen ihr als Rückzugsort und als Basis für die Jagd.

Mit einer Körperlänge von bis zu 4 Zentimetern und einer Beinspannweite von etwa 10 Zentimetern ist sie die größte Spinne Europas. Ihr Körper ist meist dunkel gefärbt, mit einem Muster aus braunen und schwarzen Streifen, das ihr eine perfekte Tarnung in ihrem natürlichen Lebensraum ermöglicht.

Lebensweise der größten Spinne Europas

Im Gegensatz zu vielen anderen großen Spinnenarten baut die Südrussische Tarantel kein Netz, um Beute zu fangen. Sie ist ein aktiver Jäger und verlässt sich auf ihre Geschwindigkeit und ihre scharfen Sinne, um Insekten und kleine Wirbeltiere zu erlegen.

Obwohl sie durchaus respekteinflößend aussieht, ist sie für den Menschen harmlos. Ihr Biss kann zwar schmerzhaft sein, ist aber nicht gefährlich, da ihr Gift für den Menschen nur eine geringe Wirkung hat. Dennoch wird sie oft gefürchtet, was ihrem Ruf als eine der größten Spinnen Europas gerecht wird.

Die größte Spinne in Deutschland: Große Winkelspinne

In Deutschland begegnet man selten wirklich großen Spinnen, doch eine Art sticht besonders hervor: die Große Winkelspinne. Ihr wissenschaftlicher Name lautet Eratigena atrica, und sie gilt als eine der größten einheimischen Spinnenarten. Besonders in der Nähe von Gebäuden ist sie ein häufiger, wenn auch nicht immer willkommener Gast.

Porträt der Großen Winkelspinne (Eratigena atrica)

Große WinkelspinneMit einer Körperlänge von bis zu 18 Millimetern bei Weibchen (die Männchen bleiben etwas kleiner) und einer Beinspannweite von bis zu 10 Zentimetern beeindruckt die Große Winkelspinne vor allem durch ihre langen Beine. Diese helfen ihr, schnell und effizient durch ihre Netze und Umgebung zu manövrieren. Ihr Körper ist dunkelbraun gefärbt, während die Beine oft leicht behaart und mit einem Muster aus helleren und dunkleren Bereichen versehen sind.

Die Große Winkelspinne ist eine typische Vertreterin der sogenannten Trichterspinnen. Ihr Netz besteht aus einer Art „Trichter“, der als Rückzugsort dient, und aus einem weitläufigen, unregelmäßigen Gewebe, in das sich ihre Beute verfängt. Meistens findet man sie in Kellern, Garagen oder anderen dunklen und ruhigen Bereichen.

Hauswinkelspinne oder Große Winkelspinne?

Ein häufiges Missverständnis besteht darin, dass sie mit der Hauswinkelspinne (Tegenaria domestica) verwechselt wird, die ebenfalls oft in Gebäuden zu finden ist. Beide Arten sind sich zwar ähnlich, aber die Große Winkelspinne ist deutlich größer und robuster gebaut. Zudem bevorzugt sie kühlere und weniger genutzte Räume, während die Hauswinkelspinne auch in belebteren Bereichen vorkommt.

Für Menschen ist die Große Winkelspinne vollkommen harmlos. Zwar kann sie bei Bedrohung theoretisch zubeißen, doch das kommt äußerst selten vor und hat keine gesundheitlichen Folgen. Ihre Anwesenheit mag für viele gewöhnungsbedürftig sein, doch sie spielt eine wichtige Rolle, indem sie Insektenpopulationen in Schach hält.

Die Top 10 der weltweit größten Spinnen

Es gibt zahlreiche Spinnenarten, die durch ihre beeindruckende Größe faszinieren. Hier sind die zehn größten Spinnen der Welt, die sich durch ihre Ausmaße, Lebensweise oder Besonderheiten auszeichnen.

  1. Riesenvogelspinne (Theraphosa blondi):
    Verbreitung: Guyana, Brasilien, Suriname.
    Mit bis zu 30 Zentimetern Beinspannweite und einem Gewicht von bis zu 170 Gramm ist sie die größte Spinne der Welt. Sie lebt in feuchten Regenwäldern und beeindruckt durch ihre massige Erscheinung und wehrhaften Brennhaare.
  2. Laotische Riesenkrabbenspinne (Heteropoda maxima):
    Verbreitung: Laos.
    Diese Spinne erreicht eine Beinspannweite von bis zu 30 Zentimetern. Sie lebt in Höhlen und ist für ihre Geschwindigkeit und ihr flaches Körperprofil bekannt.
  3. Brasilianische Wanderspinne (Phoneutria fera):
    Verbreitung: Brasilien, Kolumbien, Peru.
    Ihre Beinspannweite beträgt bis zu 15 Zentimeter. Diese Spinne ist besonders durch ihr starkes Gift berüchtigt, das sie bei der Jagd auf Insekten und kleine Wirbeltiere einsetzt.
  4. Kolumbianische Riesenvogelspinne (Theraphosa apophysis):
    Verbreitung: Venezuela, Kolumbien.
    Mit einer Beinspannweite von etwa 25 Zentimetern ist sie eng mit der Riesenvogelspinne verwandt. Ihre auffälligen hellen Beine mit rosa Streifen sind ihr Markenzeichen.
  5. Goliath-Seidenspinne (Nephila komaci):
    Verbreitung: Afrika, Südostasien, Australien.
    Diese Spinne erreicht eine Beinspannweite von bis zu 20 Zentimetern. Besonders auffällig ist ihr goldenes Netz, das die stärkste bekannte Spinnenseide produziert.
  6. Chilenische Vogelspinne (Grammostola rosea):
    Verbreitung: Chile, Argentinien.
    Mit bis zu 15 Zentimetern Spannweite ist sie eine der schwereren Vogelspinnenarten. Sie zeichnet sich durch ihre robuste Natur und rötlich-braune Färbung aus.
  7. Camel Spider (Galeodes arabs):
    Verbreitung: Nordafrika, Naher Osten.
    Technisch gesehen gehört sie nicht zu den „echten“ Spinnen, aber sie erreicht beeindruckende Größen von bis zu 15 Zentimetern. Ihr kräftiges Mundwerkzeug ist besonders auffällig.
  8. Südamerikanische Riesenvogelspinne (Lasiodora parahybana):
    Verbreitung: Brasilien.
    Mit einer Beinspannweite von bis zu 25 Zentimetern ist sie eine der beliebtesten Arten unter Terrarienhaltern. Ihre Größe macht sie zu einem beeindruckenden Anblick.
  9. Darwin-Barkenspinne (Caerostris darwini):
    Verbreitung: Madagaskar.
    Diese Art ist nicht nur groß, sondern produziert auch das stärkste bekannte Spinnennetz der Welt. Ihre Beinspannweite beträgt bis zu 12 Zentimeter.
  10. Hercules-Baboon-Spinne (Hysterocrates hercules):
    Verbreitung: Kamerun, Nigeria.
    Diese seltene Spinne erreicht eine Beinspannweite von etwa 20 Zentimetern und lebt in unterirdischen Höhlen. Sie ist bekannt für ihren kräftigen Körperbau und ihre beeindruckende Grabfähigkeit.

Diese Spinnen sind nicht nur beeindruckend in ihrer Größe, sondern auch in ihren Lebensweisen und Anpassungen. Ihre Vielfalt zeigt, wie unterschiedlich und faszinierend die Welt der Spinnen sein kann.

Unter den Riesenkrabbenspinnen (Huntsman Spiders) gibt es zahlreiche, sehr große Arten

Giftig oder nicht? Daran liegt es, wie gefährlich eine Spinne für Menschen ist

Viele Menschen verbinden große Spinnen automatisch mit Gefahr, doch die Größe allein macht eine Spinne nicht gefährlich. Entscheidend ist, ob ihr Gift für den Menschen wirksam ist. Die meisten Spinnenarten besitzen zwar Giftdrüsen, setzen ihr Gift aber vor allem zur Jagd auf Beute wie Insekten ein – für Menschen ist es oft harmlos.

Große Arten wie die Riesenvogelspinne (Theraphosa blondi) oder die Südamerikanische Riesenvogelspinne (Lasiodora parahybana) verfügen zwar über Gift, aber es ist nicht stark genug, um uns ernsthaften Schaden zuzufügen. Ihr Biss kann schmerzhaft sein, verursacht jedoch meist nur eine lokale Schwellung oder Hautreizung.

Anders verhält es sich bei Arten wie der Brasilianischen Wanderspinne (Phoneutria fera). Ihr Gift enthält hochwirksame Neurotoxine, die bei einem Biss ernsthafte Symptome wie Muskelkrämpfe, Herzrasen oder Atemprobleme auslösen können. Diese Art zählt zu den giftigsten Spinnen der Welt, weshalb sie mit Vorsicht zu genießen ist.

Die meisten großen Spinnenarten sind scheu und greifen nur in äußerster Not an. Ihr Gift ist ein wertvolles Werkzeug zur Verteidigung und Jagd, wird jedoch selten gegen Menschen eingesetzt. Die Angst vor ihnen ist daher oft übertrieben. Wichtig bleibt jedoch: Begegnungen mit potenziell giftigen Arten sollten mit Respekt und Ruhe behandelt werden.